Versteckte Armut: Nicht wegschauen!
Armut ist in Österreich auf dem Vormarsch.
Das Sozialbarometer der Volkshilfe erhebt die Stimmung in der Bevölkerung zu sozialpolitischen Themen. Eine der Fragen lautet: Wie viele Kinder in Österreich sind arm? Die meisten schätzen jedes 10. – 20. Kind. In Wirklichkeit aber ist jedes 5. Kind in Österreich arm!
Nach einer kurzen Schrecksekunde stellt sich dann die Frage. Wo sind die alle? Denn die meisten von uns haben ein romantisch-verklärtes Bild von Armut. Wir kennen sie aus Büchern, Filmen und von Reisen. Aber bei uns? Ja, ein paar Leute vielleicht. Aber jedes fünfte Kind?
Versteckte Armut ist überall. Zumeist aber unbemerkt.
Denn Armut ist in Österreich mit viel Scham behaftet. Obwohl sie jede und jeden treffen kann, wollen sich die meisten Betroffenen nicht dieser empfundenen Schmach aussetzen – und ihre Kinder schon gar nicht. Arme Familien sind deshalb wahre Meisterinnen darin, ihre Not zu verbergen. Doch oft bleibt Armut versteckt und verschlimmert sich so – gerade jetzt in der Corona-Krise.
Für viele Familien bedeutet Weihnachten mehr Frust als Freude: Es ist einfach kein Geld für Geschenke da. Zusätzlich zum restlichen Druck kommen dann noch enttäuschte Kinderaugen am 24. Dezember.
Schon vor Beginn der Corona-Krise war es für viele Familien und besonders Alleinerzieherinnen knapp. Eine der Ursachen dafür ist, dass Frauen – gerade alleinerziehende Mütter – oft nur Teilzeit arbeiten. Besonders bitter schaut es für immer mehr Menschen aus, die nun durch Corona arbeitslos werden. Sie stehen meist unverschuldet vom einen Tag auf den anderen mit 55% ihre Einkommens da. Die Ausgaben bleiben aber nicht nur gleich hoch: Wer Kinder hat, braucht Geräte und Internetverbindungen fürs Homeschooling.
Versteckte Armut: Jedes 5. Kind in Österreich ist arm. Politische Lösungen bleiben aus ->