Mythen und Fakten zum Thema Schule


Mythen & Fakten zum Thema Schule
 

Mythen und Fakten zum Thema Schule | Sozialdemokratische Partei Österreichs

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1) Falsch ist: Die gemeinsame Schule ist eine Einheitsschule.

Richtig ist: Die gemeinsame Schule sorgt für individuelle Förderung der SchülerInnen und er­möglicht da­durch beste Bildung für jedes Kind. Jedes Kind wird individuell so ge­fördert, dass es seine Be­gabungen voll aus­schöpfen kann. Viele Vor­teile: mehr soziale Fair­ness, mehr Chancen­gerechtig­keit, Schluss mit der frühen Trennung. Die ge­meinsame Schule ist eu­ro­pä­ische Normal­schule. Das PISA-Erfolgs­land Finnland setzt genauso auf diese Schul­form wie z.B. die Nieder­lande oder Schweden.

2) Falsch ist: Die Ganztagsschule ist eine  Zwangstagsschule.

Richtig ist: Umfragen zeigen immer wieder, dass sich Eltern viel mehr Ganztags­schulen wünschen. Daher geht es darum, für die Eltern und Kinder als Wahl­möglich­keit ein gutes An­gebot zu schaffen. Bis 2018/19 in­vestiert die Regierung 800 Mio. Euro in den Ganz­tags­schul-Aus­bau, damit mehr Kinder und Eltern von den Vor­teilen profitieren (gezielte Förderung, bessere Ver­ein­bar­keit von B­eruf und Familie, keine teure Nach­hilfe).

3) Falsch ist: Die Neue Mittelschule (NMS) ist nur eine Hauptschule mit neuem Türschild.

Richtig ist: Die Neue Mittelschule ist ein völlig neuer Schultyp mit einer innovativen, leistungs­orientierten Lehr- und Lernkultur. Nur in der NMS gibt es sechs vom Bund finanzierte Zusatz­stunden. Diese können für Team-Teaching in Haupt­fächern oder in von der Schule autonom fest­gelegten Schwer­punkt­fächern genauso ver­wendet werden wie für Be­gabungs­förderung oder Lern­gruppen. Die aktuelle Studie „Bildung in Zahlen“ zeigt: Kinder aus der NMS wechseln viel häufiger an höhere Schulen (46 Prozent) als Kinder aus Haup­tschulen (39 Prozent).

4) Falsch ist: In Österreich haben alle SchülerInnen die gleichen Chancen.

Richtig ist: Bildung wird nach wie vor zu einem hohen Grad vererbt. Wie stark, zeigt eine neue Statistik-Austria-Studie: Während 56 Prozent der Kinder von Aka­de­mi­ker­Innen einen Hoch­schul­ab­schluss er­reichen, schaffen das nur 6 Prozent jener Kinder, deren Eltern maxi­mal die Pflicht­schule ab­ge­schlossen haben. Ein Grund dafür: Die frühe Trennung, sie zementiert soziale Unter­schiede statt sie wie in der ge­meinsamen Schule auf­zu­heben.

5) Falsch ist: In der Bildung ist nichts weitergegangen.

Richtig ist: Reformstau aus ÖVP-Zeit wurde durch SPÖ-Reformen aufgelöst. Dazu zählen Meilen­steine wie die kleineren Klassen, die Neue Mittel­schule, die neue Matura, die Modulare Ober­stufe, das Lehrer-Dienst­recht NEU, der Ganz­tags­schul Aus­bau, die neue LehrerInnen­aus­bildung oder das Erfolgs­projekt Lehre mit Matura. Der Reform­weg wird konse­quent fort­ge­setzt: Bis November er­arbeitet die Regierung ein großes Reform­paket.

6) Falsch ist: Eigene Klassen für „Ausländerkinder“ sind bestes Mittel, um Deutsch zu lernen.

Richtig ist: Separate Klassen sind kontraproduktiv. Denn Spracherwerb erfolgt vor allem über soziales Mit­einander. Professorin Schmölzer-Eibinger von der Uni Graz betont, dass man „eine wichtige Ressource für das Sprachen­lernen ver­schenkt, wenn man Migranten­kinder von deutsch­sprachigen trennt“. Uni-Wien-Professorin Dirim warnt davor, dass Sprach­förderung nicht völlig los­ge­löst vom regulären Unter­richt passieren darf.

7) Falsch ist: Der Kindergarten ist zum Spielen da, nicht zum Lernen.

Richtig ist: Der Kindergarten ist eine wichtige Bildungseinrichtung und der erste Bau­stein in der Bildungs­karriere von Mädchen und Buben. Das ve­rpflichtende Gratis-Kinder­garten­jahr ist ein großer Erfolg, denn es sorgt für gute Be­treuung der Kinder und für eine früh an­setzende Förder­ung der Kinder. Fakt ist: Je mehr Kinder eine vor­schulische Bildungs­ein­richtung wie den Kinder­garten be­suchen, desto höher ist die Chancen­gerechtig­keit.

8) Falsch ist: Durch die Schulautonomie werden die DirektorInnen völlig alleingelassen.

Richtig ist: Die Schulautonomie stärkt die DirektorInnen und die LehrerInnen in ihren Kompetenzen. Künftig sollen – die Ver­handlungen dazu laufen – die DirektorInnen z.B. mehr Mit­wirkung bei der Aus­wahl der LehrerInnen oder beim Ressourcen­ein­satz be­kommen. Mehr Schul­autonomie stärkt auch das Wir-Gefühl und den Zusammen­halt an Schulen.

9) Falsch ist: Das öffentliche Bildungssystem ist schlecht, Privatschulen sind besser.

Richtig ist: Laut PISA- und OECD-Studien entsprechen die Leistungen von SchülerInnen an öf­fent­lichen Schulen jenen von Privat­schülerInnen. Bedenkt man, dass Privat­schulen hohe Schul­gelder ver­langen (Vienna International School: im Schnitt 12.300 Euro pro Jahr) und mehr Ressourcen haben, ist das ein er­nüchterndes Er­geb­nis für Privat­schulen. Daher gilt es, öf­fent­liche Schulen weiter zu stärken, etwa durch den Aus­bau ganz­tägiger An­ge­bote (die meisten Privat­schulen sind ganz­tägig ge­führt) statt einer Spaltung in Schulen für Reiche und Arme das Wort zu reden.

10) Falsch ist: Österreich gehört bei PISA zu den Dauerverlierern.

Richtig ist: Beim letzten PISA-Test im Jahr 2012 hat Österreich einen Sprung nach vorn gemacht. Ob in Mathematik, Lesen oder in den Natur­wissen­schaften: Unsere SchülerInnen haben sich über­all deutlich ver­bessert. Im Haupt­test­fach Mathematik hat Öster­reich ordent­lich zugelegt und ist vom 18. auf den 11. Platz vor­ge­rückt. Das ist ein Ansporn, die Schul­reformen en­ga­giert fort­zusetzen.

Saturday, August 15, 2015 8:15:00 PM
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re: Mythen und Fakten zum Thema Schule

Monday, August 24, 2015 1:36:35 PM Boris

Dazu ein Spruch, den ich mal gelesen habe:

König und Bischof gehen Arm in Arm: “Du hältst sie dumm, ich halt sie arm”

Die handelnden Personen haben sich zwar geändert, aber ....

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