KUNDGEBUNG - 12.3.


KUNDGEBUNG am 12.3.2018
 

Für ein neutrales, unabhängiges und demokratisches Österreich!

Montag, 12. März 2018, 17.30 Uhr
Stock-im-Eisen-Platz, 1010 Wien

1933 – Ausschaltung des Parlaments
1938 – Auslöschung Österreichs
2018 – Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

zum Nachhören ->

Bitte weiterverbreiten und selbst teilnehmen

Vor 85 Jahren, am 4. März 1933, wurde das österreichische Parlament ausgeschaltet. Vor 80 Jahren, am 12. März 1938, wurde Österreich ausgelöscht. Dem Austrofaschismus folgte der Nazi-Faschismus und der führte in den Krieg.
Deshalb wollen wir 80 Jahre später, am 12. März 2018, klar und deutlich sagen: Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg! Für ein neutrales, unabhängiges und demokratisches Österreich!
Denn 80 Jahre später, heute, findet die neue Regierung keine klaren Worte zu den deutschnationalen Umtrieben. Die Opposition verharrt im stillen Kämmerlein.
Schon wieder werden Menschenrechte in Frage gestellt und mit Füßen getreten. Schon wieder sterben Menschen auf der Flucht. Schon wieder werden Medien und Meinungsfreiheit angegriffen und in Frage gestellt, werden z.B. JournalistInnen verspottet, in Deutschland bedroht, in der Slowakei ermordet.
Schon wieder werden demokratische Institutionen in Frage gestellt, der Staat z.B. von den Ministerien bis zur Justiz umgebaut, die Demokratie abgebaut, der Überwachungsstaat ausgebaut.
Schon wieder werden die Rechte der arbeitenden Menschen eingeschränkt, z.B. die Arbeitszeiten verlängert, Arbeitslosengeld gekürzt, sollen die wichtigsten Vertretungen der Beschäftigten (AK, ÖGB, BetriebsrätInnen) geschwächt, Kollektivverträge ausgehebelt, die Sozialversicherungen umgebaut, ausgehöhlt und letztlich zerschlagen werden.

Wo soll das enden?

Dagegen wollen wir am 12. März 2018 ein klares Zeichen setzen!
Gegen Überwachungsstaat, Demokratie- und Sozialabbau! Für Sozialstaat, Demokratie und Menschenrechte!
Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg! Für ein neutrales, unabhängiges und demokratisches Österreich!

Es sprechen:
Franz Sieder, Kaplan, Betriebsseelsorger Amstetten, Pax Christi
Alfred Kohlbacher, Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
Hubert Kramar, Künstler, Schauspieler
Marlene Streeruwitz, Schriftstellerin, Regisseurin
Robert Wurm, Vors. Zentralbetriebsrat ÖBB-Postbus, Gewerkschaft GPF
Susanne Scholl, freie Journalistin, Schriftstellerin Omas gegen Rechts
Michael Fiala, Vors. Zentralbetriebsrat NÖGKK, Vors. Gewerkschaft GPA-djp NÖ
Nina Andree, Vorsitzende Sozialistische Jugend Oberösterreich
Wilfried Leisch, Österr. Solidaritätskomitee / proSV – pro Sozialversicherung

​Musikalische Unterstützung durch Hans Wagner, Neuschneemusik

Veranstalter: Plattform: www.proDemokratie.com
Österr. Solidaritätskomitee (ÖSK) * GewerkschafterInnen gegen den Krieg
Rückfragen: Wilfried Leisch, oesolkom@gmx.at, 0650 830 7 830

Posted by Allé Wilfried Friday, March 9, 2018 11:07:00 AM Categories: Soziales Veranstaltungen
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re: KUNDGEBUNG - 12.3.

Wednesday, March 21, 2018 2:13:24 PM Gerd Brunner
Danke fuer diese Aufnahme, gehoert fuer ein Gedenken mit dem Volk.

re: KUNDGEBUNG - 12.3.

Saturday, March 10, 2018 9:12:31 PM Allé Wilfried

10/2018 - Faschismus, gegenwärtig (Von Oliver Tanzer)

Vor 80 Jahren wurde Österreich vom Nationalsozialismus ausgelöscht. Wie groß ist die faschistische Gefahr heute? Über die Beliebtheit alter Muster der Autorität

Am 12. März vor achtzig Jahren verschwand Österreich von der Landkarte, knapp 800 Jahre nach seiner Entstehung. Es wurde geschluckt vom „Tausendjährigen Reich“ Hitlers, das nach 12 Jahren seinerseits unterging, nachdem es Europa in ein blutendes Mord- und Schlachthaus verwandelt hatte. Die Überlebenden und Nachkommen des Terrors, so sie nicht aufhörten zu fragen und zu denken (wie viele es taten), fragen sich seither immer wieder: Kann es wieder passieren? Gewöhnlich gibt es auf diese Frage zwei Spruchformeln, eine inoffizielle und eine offizielle. Die inoffizielle ist „Lasst uns das Vergessen und an die Zukunft denken“, die offizielle ist ein Appell: „Nie wieder!“ Keine der beiden Floskeln beantwortet die Frage. Und vielleicht gibt es auch keine erschöpfende Antwort, es sei denn, wir sehen einmal nicht auf das, was sich seit damals verändert hat, sondern auf das, was sich nicht verändert hat.
Was ist also vom Faschismus noch da? Umberto Eco enthüllte dieses Überleben in einem gerade dieser Tage wieder vielgelesenen Essay über den „Urfaschismus“. Demzufolge muss man sich gar nicht als Faschist begreifen, um dennoch ein Faschist zu sein. Das deshalb, weil sich der Faschist zunächst auf der Ebene allgemein akzeptierter Werte ortet. Er sieht sich heimatverbunden, pflichtbewusst, ordnungsliebend und familiengebunden.

Wert-Gefährdung und Wert-Verdrehung

Allerdings sieht er diese Werte gefährdet, und will sie quasi durch einen gesellschaftlichen Rückwärtsüberschlag wiederherstellen. So entwickelt er Fremdenhass, Lagerdenken, eine Bereitschaft, Verschwörungstheorien zu glauben und eine hermetische Weltsicht, in der Selbstkritik nicht mehr vorkommt. Wenn Adolf Hitler ruft, „wir wollen keine niedrigeren Brotpreise, wir wollen keine höheren Brotpreise, wir wollen keine gleichen Brotpreise, wir wollen nationalsozialistische Brotpreise!“, dann zeigt sich darin exakt dieser selbstgenügsame Non-Sense verbunden mit einem schablonenartigen New-Speak. Davon glauben wir uns heute befreit. Aber steht nicht auch hinter der Argumentation, Flüchtlinge würden den Untergang des Abendlandes verursachen, ein absurdes Elitedenken? Wird hier nicht eigentlich mit der Reinheit von Völkern und Religionen argumentiert und mit der Verschmutzung dieser Reinheit durch Minderheiten?

Manneskult und Genderbashing

Die zweite Überlieferung des Faschismus ist der Manneskult in der Politik: Nicht umsonst zitieren Donald Trump und Silvio Berlusconi Benito Mussolini. Nicht umsonst zeigt sich Wladimir Putin in den gleichen Posen wie der Duce. Als kampfbereiter, sportlicher Recke mit nacktem Oberkörper, potent und heroisch. „Männer machen Geschichte“ war Mussolinis Glaubensbekenntnis. Auch heute machen Männer Geschichte, indem sie die Politik zum skurrilen Schaukasten ihrer Männlichkeit machen.
Das führt zur dritten Kontinuität. Der Faschismus ist irrational und ideologisch beliebig, aber umso bestimmter in seiner Gegnerschaft zur Gleichstellung: „Die Frau darf in unserem Staat nichts zählen!“, ruft etwa Mussolini. Hitler bezeichnet die Emanzipation als Teil der jüdischen Verschwörung. Wer solches heute behaupten würde, würde selbst von Erzreaktionären gegeißelt werden. Aber so selbstverständlich wie der Exzess vorbei ist, hat sich das Generalproblem erhalten. Zum Internationalen Frauentag gedenken wir eines Gehaltsunterschieds von 11 bis 35 Prozent. Die Empörung hingegen richtet sich nicht dagegen, sondern gegen gegenderte Rechtschreibung. Wenn man also Faschismus als ein verzweifeltes Aufbegehren des Patriarchats verstehen will, dann muss man feststellen, dass es bis heute begehrt und neu begehrt wird in der Triade Unbewusstheit, Manneskult und Gender-Bashing. Die Frage ist also nicht: „Kann Faschismus wieder passieren?“ Sie lautet: „Warum sichern so viele sein Überleben?“

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