SPÖ drängt, ÖVP bremst.
Eine Devise, an die sich bislang alle gehalten haben – auch wenn, so ein Regierungsinsider, „intern bereits sehr stark spürbar ist, dass vor allem die SPÖ auf eine deutliche Verschärfung des Waffenrechts drängt“. Die ÖVP, so teilnehmende Beobachter, „tut sich bei dem Thema wegen der starken Bauern- und Jägerlobby in den eigenen Reihen sehr schwer“. Fakt ist, rufen Ex-Regierungskollegen der ÖVP in Erinnerung, dass in der Regierungszeit Kurz-Strache das Waffenrecht zugunsten dieser Gruppe aufgeweicht worden war: Jäger benötigen seit damals vor dem Kauf einer Pistole nicht mehr wie jeder andere ein psychologisches Gutachten – eine, wie der Fall des Amok-Schützen zeigt, zwar fragwürdige, aber formal bestehende Hürde.
Jeder, der einen Jagdschein besitzt, kann, sobald er 18 Jahre ist, beim Waffenhändler eine Faustfeuerwaffe ordern – und nach einer Wartefrist von drei Tagen mit nach Hause nehmen. Mit der Drei-Tage-Frist, so die Absicht des türkis-blauen Gesetzgebers, sollen Affekthandlungen vermieden werden.
„Die SPÖ-Position beim Waffenrecht war immer viel kritischer, daher werden wir hier gemeinsam etwas tun“, proklamiert ein roter Spitzenmann.
aus POLITIK BACKSTAGE, von Josef Votzi, trend.at, 13.06.2025