Am Thürnlhof

 

Standpunkt 59: Ohne die Reichen geht nichts – Ein Irrtum sondergleichen!

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Posted by Allé Wilfried Wednesday, December 2, 2015 8:16:00 PM Categories: Film, Fernsehn, Unterhaltung Standpunkt Steuern, Finanzen
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Wann immer jemand von Ungleichheit in der Gesellschaft spricht und eine Um­ver­teilung von Reich nach Arm for­dert, wird er post­wendend mit der „Neid­de­batten-Keule“ ge­prügelt. Eine ernst­hafte De­batte ist ein­fach nicht mög­lich. Da­bei ist sie nötiger denn je. Denn seit vielen Jahren, ei­gent­­lich schon seit Jahr­zehnten werden die Rei­chen immer rei­cher und die Armen immer ärmer. Aber das ist noch nicht alles! Weil mit­tler­weile den Armen nicht noch mehr vor­ent­halten werden kann, be­dienen sich die Super­reichen der Mit­tel­schicht. Sie wird un­geniert mehr und mehr zur Kasse ge­beten. Doch an­statt dass sich die Mit­­­tel­schicht an ihre wahren Pei­niger wen­det, sucht sie die Schul­di­gen bei den ohne­hin schon Armen. Die Mit­tel­schicht meint er­kannt zu haben, dass die Armen der Ärmsten Schuld da­ran haben, dass ihr schlei­chender so­zi­aler Ab­stieg von den Armen aus geht. In Wahr­heit liegt dieser Nie­der­gang in dem Nicht-Funk­ti­o­nie­ren der so­ge­nannten "Trickle-Down-Theorie"; näm­lich, dass es der Rei­chen be­darf, damit die Wirt­schaft floriert. Da hel­fen auch nicht einzelne Aus­reißer wie ein Mark Zucker­berg (Grün­der und Vor­stands­vor­sitzender des Unter­nehmens Face­book Inc.), der seine Milliarden wieder in die Wirt­schaft zu­rück­führen will. Weil be­kanntlich, „Eine Schwalbe noch keinen Som­mer macht!“
Wir in Öster­reich hören da immer wieder von einem Prä­si­denten, der da stets mit seinem Sprücherl hausieren geht: „Geht’s der Wirt­schaft gut, geht’s uns allen gut.“ Nur, die Rei­chen tragen Nüsse dazu bei, dass die Wirt­schaft wie ge­schmiert läuft. Ge­schmiert läuft bei dieser Truppe nur deren Steuer­opti­mie­rung und nichts anderes!
Dazu passend ein Film­beitrag gezeigt im ZDF "Die Macht der Superreichen"  ->

re: Standpunkt 59: Ohne die Reichen geht nichts – Ein Irrtum sondergleichen!

Tuesday, December 8, 2015 1:09:25 AM Allé Wilfried

Geben wir Österreichs Superreichen ein Gesicht. Die nachfolgende Aufstellung aus dem Jahre 2013 ist zwar nicht der allerletzte Schrei, aber immerhin zeigt sie sehr deutlich die Größenordnung [nix genaues weiß man nicht]. mehr ->

re: Standpunkt 59: Ohne die Reichen geht nichts – Ein Irrtum sondergleichen!

Sunday, December 6, 2015 10:48:03 AM Allé Wilfried

re: Standpunkt 59: Ohne die Reichen geht nichts – Ein Irrtum sondergleichen!

Saturday, December 5, 2015 7:39:03 PM Allé Wilfried

Mark Zuckerberg spendet 45 Milliarden Dollar. Wirklich?

Die Medien waren diese Woche voll davon: Mark Zuckerberg spendet 99 Prozent seiner Aktien für einen guten Zweck. Wirklich?

Tatsächlich hat Zuckerberg keine gemeinnützige Non-Profit-Stiftung gegründet. Er schuf eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) - und zog damit Geld von einer Tasche in die andere. Diese Gesellschaft kann in profitable Unternehmen investieren, Spenden an die Politik leisten oder für die Änderung von Gesetzen lobbyieren, was immer Zuckerberg will. Sehr vorteilhaft für Zuckerberg sind auch die steuerlichen Auswirkungen der GmbH.* Hinzu kommt: Facebook vermeidet wie viele andere Konzerne weltweit Steuern in großem Stil - sei es in den USA oder anderswo. In Großbritannien zahlte Facebook 2014 nur 4.300 Pfund Unternehmenssteuern - bei Boni von 35 Millionen Pfund.

Natürlich hat Zuckerberg diese Steuergesetze nicht geschaffen. Und grundsätzlich spricht natürlich nichts dagegen wenn Reiche spenden. "Wohltätigkeit" nach dem Gutdünken einiger Superreicher ist aber kein Ersatz für eine ausreichende Finanzierung des Sozialstaates oder eine Legitmitation für Konzerne oder Vermögende sich einer gerechten Besteuerung zu entziehen und so die Kosten für Bildung, Pflege, Gesundheitsversorgung, staatliche Infrastruktur auf die Mehrheit der (lohnsteuerzahlenden) Menschen abzuwälzen.

Die Öffentlichkeit sollte sich jedesmal daran erinnern, wie unser Steuersystem funktioniert, wenn Superreiche spenden und sich damit Bewunderung kaufen. Je mehr eine Gesellschaft auf Spenden setzt, umso mehr Einfluss gibt sie an einen exklusiven Klub von MilliardärInnen ab.

 

* Quelle und mehr Infos: New York Times

re: Standpunkt 59: Ohne die Reichen geht nichts – Ein Irrtum sondergleichen!

Friday, December 4, 2015 11:32:41 AM Allé Wilfried

Passend zum Thema hier ein Vortrag von Prof. Dr. Michael Hartmann aus dem Jahre 2012: "Arm und Reich in Deutschland" ->

re: Standpunkt 59: Ohne die Reichen geht nichts – Ein Irrtum sondergleichen!

Thursday, December 3, 2015 10:00:08 PM Allé Wilfried

Niemand wird durch Sparen von seinem Einkommen superreich, auch nicht ‚nur reich‘. Um wirklich reich zu werden bzw. zu bleiben bedarf es schon gewinnbringender Investitionen meistens in die Finanzwirtschaft und nicht in die Realwirtschaft. Genau wegen dieser Entwicklung, dass Investitionen in die Realwirtschaft viel weniger Gewinn ermöglichen als Investitionen in die Finanzwirtschaft, sind neue Steuern vernünftig. (Betrügerisches Vorgehen wollen wir der Einfachheit halber hier ausklammern.) Denn wenn weiterhin eine fiskalisch nicht gelenkte Investitionsmaschinerie am Werken bleibt, geht dabei mittel bis langfristig die Wirtschaft zu Grunde. Vorher aber noch könnten sich in diesem sozialen Spannungsfeld nicht mehr kontrollierbare bis gefährliche Proteste und Reaktionen entwickeln.

Und vorbei ist‘s dann mit dem hübschen Spruch des Präsidenten: „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut.“ Dann ist es nämlich zu spät, weil dann ist Feuer am Dach. Und keine Feuerwehr der Welt wird diesen Flächenbrand friedfertig löschen können. Das kann nicht im Sinne der Mehrheit der Menschen sein!

Streben wir doch endlich und rechtzeitig eine friedvolle Lösung der sozialen Ungleichgewichtung an. Wie vieler Beispiele aus Gegenwart und aus der Geschichte bedarf es noch, um zu erkennen, dass wir mit dieser exorbitanten Ungleichheit wie auf einem Druckkessel ohne Überdruckventil sitzen? Und ja, wir brauchen weder neue, andere He(i)/(t)zer noch Beschwichtiger, die uns vom Verhältnis Wandstärke zu Druck belehren. Einzig und allein um den Druck aus dieser Schieflage zu nehmen, brauchen wir mutige Entscheider mit echter Lösungskompetenz. Und die gilt es politisch und demokratisch zu stärken.

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